Am 15.11.2025 fand ein SOK-Landeslehrgang in Marl statt. Die über 30 Teilnehmenden waren zu Gast beim Karate Dojo Renshin e.V.
Die erste Einheit des Tages gehörte Josè. Bei ihm ging es um praktische Übungen zu allgemeinen Bewegungsprinzipien. Hierzu gehörten u.a. auch die Änderung der Bewegungsrichtung durch Schrittwendungen, insbesondere durch Gleitschritt- und Ganzschrittbewegungen. Auch in Verbindung mit Ellenbogentechniken. Anschließend wurde vermittelt, wie durch einfaches Verlagern des eigenen Schwerpunktes Angreifer:innen aus dem Gleichgewicht bzw. zu Boden gebracht werden können. Da Josè aus dem Shukokai (Shito Ryu) stammt, konnten hier einige neue Reize gesetzt werden.
Im zweiten Teil des Lehrgangs erläuterte Dirk die Grundlagen der Bunkai. Kata sind die Seele bzw. die Lehrbücher des Karate und stellen somit einen elementaren Teil unseres täglichen Trainings statt. Kata ist ein Kampf mit einem oder mehreren imaginären Gegner:innen. Das Kata-Training hat viele Vorteile, es stärkt physisch, aber auch mental. Jedoch ist die Bunkai, die Anwendung der Kata, schwieriger zu erlernen. Da die Angriffe über die Zeit verloren gegangen sind, muss der Karateka diese im Rahmen seiner Fähigkeiten entwickeln. Ein paar Tipps, die Dirk vorstellte waren u.a., dass der Gegner meist von vorne kommt, ein Schritt ein Tritt und eine Wendung ein Wurf sein kann. Wichtig sei, es gebe bei der Interpretation einer Kata kein „richtig“ oder „falsch“. Vielmehr solle man sich immer die beiden Fragen stellen: Ist der Angriff realistisch und würde ich meine Bunkai so auch im Notfall anwenden?
Zu einem effektiven Training sollte auch die Arbeit an der Pratze gehören. Nach einer zweiten Pause ging es in den letzten Teil des Lehrgangs. Vorweg wurde Grundsätzliches für die Pratzenarbeit besprochen, aber auch Sicherheitshinweise gegeben, um Verletzungen zu vermeiden. Hier ging es vor allen Dingen darum, dass der Pratzenhalter sich durchaus auch bewegen kann (interaktives Pratzentraining). Denn auch der Angreifer steht nicht unbedingt immer still. Drillmäßig wurden dann verschiedene Schlagkombinationen erörtert und von den Teilnehmenden immer im Wechsel praktisch geübt. Eventuelle Verbesserungen der Technik wurden mit den Akteuren direkt besprochen. Tatkräftige Unterstützung erhielt Ingo dabei von seinem Trainerteam Cordula und Gernot, aber auch von Josè. Zum Abschluss diesen Teil des Trainings mussten die Teilnehmenden in einem einminütigem Stresstraining in Vierergruppen das Erlernte anwenden, wobei immer drei Karateka die verschiedenen Schlagkombinationen darstellten und ein Teilnehmender diese abarbeiten sollte. Hier floss der eine oder andere Tropfen Schweiß.
Das letzte Wort lag dann bei Dirk, Ingo und Josè, die sich für die rege Teilnahme und Begeisterung derAnwesenden für die einzelnen Themenbereiche bedankten. Mit Sicherheit konnten die Karateka neue Ideen und Reize für ihre persönlichen Fortschritte im Karate mitnehmen.
Test und Fotos: Ingo Kalina
(ema)











