“Schreib doch mal einen Bericht… über die Prüfung…du warst doch dabei… es muss ja auch nicht viel sein.“ – „Oss!“
Jetzt haben wir sie, die „Black Belt Seven“. Siebenmal zum fünften Dan geprüft und alle im Rahmen des „Black Belt Projektes“ für ein und dieselbe Prüfung vorbereitet. Auch alte Hasen haben so etwas noch nicht erlebt. Für die sieben Weltwunder langt das zwar nicht, aber ein Märchen ist es schon: „Sieben auf einen Streich“. Wow! Bis allerdings Prüfungssonntag war, galt der schöne rheinische Satz: „Von nix kütt nix.“
Sich auf eine Danprüfung vorzubereiten, kann eine einsame Angelegenheit sein. Gegen den Trainings-Blues gibt es in NRW seit 9 Jahren eine erfolgreiche Therapie: das „Black Belt Projekt“.
Fragen wir den Initiator Rudolf Riegauf:
Was ist das „Black Belt Projekt“?
Das „Black Belt Projekt“ des Karate-Do Overath e.V. bietet einen Rahmen für Karateka, die sich langfristig auf eine Danprüfung vorbereiten wollen.
Wie läuft die Vorbereitung?
Kontinuierliches und intensives Training, Fortschritt in der Technik – das sind die Grundlagen. Wir trainieren vier bis sechs Mal im Jahr gemeinsam. Die meiste Trainingsarbeit muss also in den Dojos geleistet werden. Das soll auch so bleiben. „Black Belt“ ist keine Konkurrenzveranstaltung zu den Dojos, sondern bündelt die Kräfte für die Prüfungsvorbereitung. Von den Mitgliedern des Projektes wird eine dauerhafte und langfristige Teilnahme an den regelmäßigen Trainingseinheiten zu Hause und in Overath erwartet. Dies gilt insbesondere für höhere Prüfungen.
In der Regel findet einmal jährlich eine Prüfung bei uns statt. Die Prüfungen erfolgen nach den Regeln des “Stiloffenen Karate” im DKV.
Das gilt für „gewöhnliche“ Danprüfungen. Was war in der Prüfung zum fünften Dan anders?
Zuallererst war das eine ganz besondere Gruppe. Soviel Karateerfahrung auf einmal, das ist schon beeindruckend. Peter zum Beispiel praktiziert seit einundvierzig Jahren Karate und war lange in der Trainerausbildung des KDNW tätig. Der hatte schon den 1. Dan, da lief ich noch mit dem braunen Gürtel durch die Halle. Rainer leitet seit 30 Jahren den Verein ShoDai Mönchengladbach. Heinz-Jürgen engagiert sich seit vielen Jahren im Schiedsgericht des KDNW. Und auch sonst war diese Gruppe für Überraschungen gut. Wer prüft schon mal ein Ehepaar (Alexandra und Werner) im selben Termin zum 5. Dan und das auch noch in zwei unterschiedlichen Stilrichtungen (Shotokan und Goju Ryu)? Auch die Prüfungsvorbereitung war besonders.
Anderthalb Jahre hat sich die Gruppe gemeinsam in vielen Trainingseinheiten im Wuppertaler Dojo von Thomas Prast und im Rahmen des „Black Belt Projekts“ in Overath auf diesen Tag vorbereitet.
Einen ganz zentralen Punkt der Prüfung nahm die Kata Niju Hachiho ein, eine Kata, die Kanazawa aufgenommen hat und die der Ausbildungs- und Breitensportreferent des KDNW, Heribert Rojek, für die Gruppe aufgearbeitet hat. Neben dem Ablauf und der Bunkaí sind während des Prozesses fundierte Dokumentationen zu dieser Kata entstanden. Wer sie lernen will: Wir planen dazu am 20. Juli einen Lehrgang in Overath
Irgendwann war der Prüfungstag dann da, der Weg zum Dojo verschneit. Alle geben den vorsichtigen Tiger, da eine Verletzung 5 Minuten vor Prüfungsanfang den Glauben an ein gütiges Karma nachhaltig erschüttern könnte. Tür auf – und dann steht man in dem Superdojo von Thomas. Eingangsbereich zum Schuhe ausziehen, großer Trainingsraum mit Matten ausgelegt, Fußbodenheizung (wichtig für ältere Prüfer und Trainer) und Spiegelwand, im ersten Stock Umkleiden und Duschen, die den Namen verdienen. Wer sich in Wuppertal außer der Schwebebahn sonst noch etwas ansehen möchte, der käme hier auf seine Kosten.
Zum Prüfungsteam gehörten neben Rudolf Riegauf auch Thomas Behnke und, last but not least, unser Vize-Präsident des KDNW, Rainer Katteluhn.
Und dann hieß es nur noch WARTEN. Wenn die Gespräche leiser, die Scherze weniger, der Blutdruck höher und die Kehle trockener wird, dann geht es bald los. „Schon?“ oder „Endlich!“ ist dabei Temperamentsfrage.
Und dann: Vorbei! Prüfungsbesprechung, Gratulation, Fotos, Sicherung der Urkunden und Umarmung aller Groupies –so sieht eine gelungene Prüfung von unten aus. Aber auch die Prüfungskommission war zufrieden
Thomas Behnke, Rainer Katteluhn und Rudolf Riegauf hatten angesichts der hohen Qualität der Prüfung nach eigenem Bekunden einen angenehmen Tag! Zitat Rainer: „Das war eine richtig gute Prüfung.“
Wir gratulieren:
Alexandra Hoener 5. Dan
Werner Hoener-Girnstein 5. Dan
Thomas Prast 5. Dan
Heribert Rojek 5. Dan
Peter Sienko 5. Dan
Heinz-Jürgen Steinkühler 5. Dan
Rainer Wenzel 5. Dan
Guido Metzemacher 4. Dan
Thomas von Gässler 3. Dan
Text und Foto: Thomas von Gässler
http://www.karate-do-overath.de