Okinawa: Eine beeindruckende Reise in das ostasiatische Paradies – Teil I

Aus unseren Dojos

Eines Morgens bei Facebook traute ich meinen Augen kaum. Vor kurzem erst hatte ich dort eine Seite abonniert, die regelmäßig über günstige Reiseangebote informiert – meist ganz gewöhnliche Ziele innerhalb Europas. Doch nun stand da: „Kracher-Angebot nach Okinawa“. Mir bekannt als das Paradies, von dem die alten Karate-Meister in ihren Dokumentationen berichten, eine der entscheidenden Wurzeln des Karate-Do und die unbereiste und naturbelassene Insel zwischen dem ostchinesischem Meer und dem pazifischen Ozean. Sofort erzählte ich meinem Vater Michael davon, mit dem ich zusammen trainiere und seit rund fünf Jahren eine kleine Karate-Abteilung in Langenfeld (Rheinland) leite. Gepackt von Enthusiasmus, schlugen wir zu und gestalteten eine Familienreise daraus, denn auch meine Mutter – obwohl kein Karateka – schloss sich uns an.

Sechs Monate später, im März 2014, ging es dann endlich los: Ziel war die Hauptinsel der Präfektur Okinawa.

Keine Direktflüge nach Okinawa. Das war uns zwar bewusst, aber dennoch dauerte die Anreise eine gefühlte Ewigkeit. Von Düsseldorf nach Paris, weiter über Shanghai und schießlich nach Okinawa. Insgesamt waren wir rund 26 Stunden unterwegs, bis wir endlich in Naha, der Hauptstadt der Präfektur, ankamen.

Es regnete leicht und zunächst waren wir etwas betrübt von der andersartigen Architektur. Keine roten Tempel oder schöne alte Häuser, so wie wir es uns (ohne vorher genauer zu recherchieren) ausgemalt hatten. Stattdessen dicht an dicht triste gelb-braune Bauten mit höchstens 50 Quadratmeter Grundfläche. Wie wir später erfuhren, so konstruiert, um den Naturgewalten, denen die Insel ausgesetzt ist, standzuhalten.

Nach unseren Koffern nahmen wir direkt am Flughafen auch unseren Mietwagen für die kommenden acht Tage in Empfang. Nachdem wir uns auf den Linksverkehr eingestellt hatten, erreichten wir unser zentral gelegenes Hotel. Ein Hotel in Naha würden wir – so unser Fazit – immer wieder buchen. In der Hauptstadt gibt es Hotels aller Größen- und Preisklassen (von Hostels über einfache traditionelle Gasthäuser, bis hin zu gehobenen Hotels nach europäischen Standards).

Im Voraus haben wir über die japanische Botschaft eine Landkarte bezogen, um die wichtigsten Eckpunkte unserer Reise zu planen (Achtung: Es ist schwierig, an eine solche Karte zu gelangen!). Die Insel gliedert sich in mehrere unterschiedliche Teile. Um vieles zu sehen, waren wir am Ende der Reise etliche Kilometer gefahren. Über die Größe der Insel waren wir wirklich erstaunt.

Der Süden der Insel ist gut besiedelt, die Architektur typisch okinawanisch. Ein paar Strände und Grünflächen gibt es auch. In diesem Teil finden sich die traditionellen (Friedens-) Gedenkstätten und Gräber.

Weiter im Süden folgen die Städte Naha (Hauptstadt) sowie Nishihara, in denen der größte Teil der Bevölkerung ansässig ist. Naha bietet eine unheimliche Vielfalt! Sowohl traditionelle Parks (und das wunderschöne Shuri-jo Schloss), als auch Hafen, Flughafen und moderene Shopping-Center sind vorhanden.

Nördlich von Naha liegt die amerikanische Besatzungszone, die vorwiegend von US-Amerikanern bewohnt ist. Dort befindet sich auch einer der größten US-amerikanischen Militärflughäfen der Welt.

 

Weiter nördlich liegen kleine Städte sowie der große Ocean Expo Park mit einem riesigen Unterwasseraquarium, das eine beachtliche Artenvielfalt beherbergt. Bei gutem Wetter bietet sich der Expo Park für  einen Tagesausflug an, er ist weitläufig und es gibt viel zu entdecken.

Der nördlichste Teil der Insel ist bedeckt mit dichtem unbewohntem Urwald. Eine große Straße zieht sich hindurch. Man kann stundenlang durch beeindruckende Landschaft fahren. Wer Glück hat, kann auch den dort beheimateten Noguchi-Specht entdecken.

Ganz im Norden befindet sich das Cape Hedo, von wo man einen fantastischen Ausblick auf das offene Meer hat.

Auch empfehlenswert sind die Nachbarinseln, die mit dem Auto (über Brücken) oder dem Boot schnell zu erreichen sind. Besonders imposant ist das Inseleck Henza-Miyagi-Ikei im Osten sowie die Inseln Yagaji und Kouri im Westen. Dort gibt es einsame Traumstrände mit weißem Sand und türkisfarbenem Wasser (wie im Bilderbuch!).Zudem kann man zwischen Januar und März vom Tomari-Hafen in Naha zum Whale-Watching starten.

Text und Fotos: Stefanie Gans

Der Artikel wurde in der Karate Aktuell 3/2014 abgedruckt.

Fortsetzung in der Ausgabe 4/2014:
„Okinawa: Eine beeindruckende Reise in das ostasiatische Paradies – Teil II“: Privates Training für Stefanie und Michael Gans in Nishihara bei Tetsuhiro Hokama Hanshi, Träger des zehnten Dan im Goju-Ryu Karate-Do sowie im Kobudo und Begründer des einzigen Karate-Museums überhaupt…

Die nächsten Termine:

oktober

12okt12:0016:00DAN- Vorbereitungslehrgang KoshinkanBSC Oberhausen

19okt10:0016:00Shotokan-Lehrgang mit R. Katteluhn, C. Pinna, J. DohrmannNümbrecht, GWN Arena

26okt(okt 26)9:0027(okt 27)14:30Trainer:innen- B – Ausbildung, Breitensport - Teil 1Hachen, Sportschule

26okt10:0018:00Prüfer:innenlehrgang ShotokanBudokan Bochum e. V.

27okt10:0018:00Prüfer:innen - Neuausbildung Shotokan (Teil 1)Budokan Bochum e. V.

november

02nov(nov 2)9:0003(nov 3)14:30Trainer:innen- B – Ausbildung, Breitensport - Teil 2Hachen, Sportschule

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