Aus unseren Dojos: Alles ist möglich – Prüfung der Generationen

Sie ist als fixer Termin im Kalender des Deutschen Karate Verbandes gelistet: Die Dan-Prüfung im Karate-Dojo Buer bei Cheftrainer Rainer Katteluhn. Karateka aus dem gesamten Bundesgebiet finden sich regelmäßig einmal im Jahr ein, wenn er die Türen seines Dojos dafür öffnet. Als Präsident des Karate-Dachverbandes Nordrhein-Westfalen KDNW und Träger des 8. Dan Shotokan bildet er gemeinsam mit seinem Co-Prüfer Stefan Krause (aus Lemgo, Vizepräsident des KDNW, 7. Dan) eine Prüfungskommission, die „es in sich hat“.

Die Prüflinge absolvieren eine (mindestens) einjährige Vorbereitungszeit intensiven Trainings. Unter anderem kommen sie – auch aus Bayern – im Laufe dieser Zeit immer wieder zum Training nach Gelsenkirchen, um an den regulären Einheiten teilzunehmen. Auch aus seinen eigenen Reihen stellen sich jedes Jahr Karateka der hochrangigen Prüfungskommission.

Rainer Katteluhn ist ein erfahrener Trainer, der es seinen Schüler:inne, völlig unabhängig vom Alter, ermöglicht, ein Schwarzgurt zu werden. Die Liste der Dan-Träger:innen seines Vereins ist lang.

Die diesjährige Prüfung schlug eine Spanne zwischen den Generationen. Aus seinen Reihen traten Mia Luisa Dams und Manfred Schmidtmann an. Prüflinge und Trainingskameraden, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.

Mia Dams absolvierte die Prüfung zu einer Graduierung, und damit verbunden zu einem Gürtel, den
nur sehr wenige Karateka tragen: dem Junior-Dan. Der dazu gehörige Gürtel zeigt diese Besonderheit für jeden sichtbar: er ist schwarz mit einem roten Längsstreifen. Um
dies erreichen zu können, müssen einige Faktoren zusammentreffen. Ein frühzeitiges Beginnen mit Karate, den Wechsel von der Kindergruppe in die Unterstufe zu schaffen, und dann vor allem: Dranbleiben und Durchhalten. Bei Mia Dams hat das geschafft. Die 15-Jährige begann mit sechs Jahren in der Kindergruppe des KD Buer, wechselte dann früh in die Unterstufe und begann dort auch zusätzlich mit dem Wettkampftraining. Dazu wurde ihr Training, wie das vieler anderer, von der Corona-Pandemie
überschattet – aber nicht gestoppt. Wo ein Wille ist, findet sich immer ein Weg. Zwei Vize-Landesmeistertitel und auch die Teilnahme an der Deutsche Meisterschaft bezeugen das. Ihren Kampfgeist stellte sie bei der anstrengenden Vorbereitung auf die Prüfung unter Beweis. Ihr Lohn, und ebenso der ihres Trainers Rainer Katteluhn: er konnte ihr den Junior-Dan überreichen. Es ist der dritte in der Vereinsgeschichte. Beim Überreichen des Gürtels betonte er: „Du hast eine harte Zeit durchlaufen während der Vorbereitung, hast Trainingsaufgaben absolvieren müssen, die in mehrfacher Hinsicht wirklich hart waren. Aber nur so funktioniert das! Dafür erhälst du nun diesen
Gürtel und darfst – musst – ihn mit Stolz tragen!“ Die Schülerin ist damit auch ein Vorbild für ihre jüngeren Trainings- wie Vereinskamerad:innen. So wäre Viktoria Wüst, ihre Kampfpartnerin für die Prüfung, mit 14 Jahren und der Graduierung des braunen Gürtels, die nächste Anwärterin auf den Junior-Dan bei der kommenden Dan-Prüfung 2024. Und natürlich besonders für ihre kleine Schwester Miriam (5), die ihr bereits in der Knirpse-Gruppe des Vereins auf den Fersen ist.

Ihr „Gegenpart“ Manfred Schmidtmann zählt zu den „Jukuren“. Der Begriff bedeutet übersetzt „die Erfahrenen“ und bezeichnet Karateka mit langjähriger Trainingspraxis und höheren Graduierungen. Der 67-Jährige betreibt Karate seit 1980, wobei ihn die Motivation, zu trainieren und sich beständig zu verbessern, nie verlassen hat. Naturgemäß bringt ein solcher Lebenszeitraum viele verschieden geartete Umstände mit sich, die beständiges Training erschweren, nicht zuletzt auch das Alter. Die Vorbereitungszeit erfordert u. a. viel Kondition, daher kann die körperliche Belastung durchaus zur (inoffiziellen) Prüfungsanforderung dazu gerechnet werden. Es erfordert viel, sich der
Prüfung zu stellen. Mit viel Fachkenntnis, Motivation und Zeitaufwand, unterstützt von Rainer Katteluhn, arbeitete Manfred Schmidtmann daran, vom 3. zum 4. Dan aufzusteigen. Mit diesem Durchhaltevermögen und dem starken Willen, sich weiter zu verbessern, ist auch er ein Vorbild für seine Vereins- und Trainingskamerad:innen. Auch diesen Aspekt sprach Rainer Katteluhn bei der Überreichung der Urkunde an: „Das Training war hart für dich, aber du bist schon so lange dabei, dass su weißt: Verbesserung passiert nicht in der Komfortzone. Jeder, der etwas erreichen will, muss aus ihr heraus. Jeder deiner Trainingskameraden konnte sehen, dass du das wolltest.“

Rainer Katteluhn und Stefan Krause zeigten sich von der persönlichen Leistung der beiden so verschiedenen Prüflinge sehr angetan und äußerst zufrieden. Mia Luisa Dams und Manfred Schmidtmann stellen auf eindrucksvolle Weise sowohl den starken Nachwuchs sowie den Blick darauf, wohin ein Karateka sich persönlich entwickeln, dar. Gefördert und unterstützt von ihrem Trainer Rainer Katteluhn, der seinerseits als 8. Dan Shotokan mit fast 50 Jahren Karatepraxis, davon 47 Jahren Trainererfahrung, und ehemaliger, erfolgreicher Wettkämpfer, für seine Schüler:inne, ebenso wie für die Mitglieder des KDNW und DKV, ein Vorbild ist.

Text: Birgit Buddendiek

Fotos: KD Gelsenkirchen-Buer

(ema)

Die nächsten Termine:

märz

30märz9:4518:00Bonner Kata-MarathonBonn Bad Godesberg, Sportpark Pennefeld

april

02apr(apr 2)16:0004(apr 4)13:00Oster Kumite CampRhein Berg Karate Bergisch Gladbach

06apr(apr 6)9:0007(apr 7)14:30AusgebuchtTrainer:innen- C – Ausbildung, Breitensport - Teil 1Duisburg, Sportschule Wedau

06apr10:0022:00Rheinland-Pfalz Open / Krokoyama CupKoblenz, CGM-Arena

13apr10:0013:00Kata-Lehrgang mit G. KarrasKöln, Sporthalle Westerwaldstraße

13apr10:0014:00Stilrichtungslehrgang KoshinkanBSC Oberhausen

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