Von Idealbildern und vom Rauschen: Lehrgang B-Trainer/in Breitensport vom 8. bis zum 15. Mai 2015

Ausbildung

Hoch motiviert reisten am Freitagabend die Lehrgangsteilnehmer/innen in die LSB-Sportschule Hachen an – die meisten wahrscheinlich ohne genau zu wissen, was sie in den nächsten sieben Tagen dort erwarten sollte. Um es vorweg zu sagen: Es war eine spannende, lehrreiche und intensive Ausbildungswoche.

Nach der herzlichen Begrüßung durch das erste Referententeam (Heribert Rojek, Sandra Brenscheid, Arne Schömann) und dem ersten Kennenlernen folgte sogleich ein Praxisteil, um die von der Anreise müden Körper in Schwung zu bringen.

Ab jetzt kam mehrmals täglich der Gi zum Einsatz, vor- und nachbereitet durch theoretische Inputs, die nur schlagwortartig genannt werden können: Bewegungslehre und -analyse, motorisches Lernen, Fehlerkorrektur, sportgesellschaftliche Grundlagen, sportwissenschaftliche Analysen, Aufmerksamkeitstraining, Konflikte und Lösungsansätze, Rollenspiele, Trainings-/-inhaltsplanung u.v.m.

Thomas Behnke und Elisabeth Bork komplettierten kompetent und engagiert das Referententeam und leiteten die Teilnehmer/innen zur praktischen Arbeit in Kleingruppen an.

Zwei Schwerpunkte haben die Auszubildenden dabei besonders nachhaltig beschäftigt: Erstens die detaillierte Fehleranalyse per Video mit theoretischen und praktischen Übungen zur Fehlerkorrektur und zweitens die damit einhergehenden sportwissenschaftlichen Ansätze des „Differenziellen Lernens“ (u. a. nach Prof. Schöllhorn, Universität Mainz). Demnach gibt es zwar das Idealbild einer (Karate-) Bewegung in unseren Köpfen – dieses bleibt allerdings Wunschvorstellung, denn trotz fortlaufender Fehlerkorrektur und langjährigem Training entsteht  allenfalls eine an das Idealbild angenäherte Technikausführung. Die Abweichung vom Idealbild wird hierbei als „Rauschen“ bezeichnet, als Erfolg die Reduktion der „Rauschabweichung“ definiert.

Nun rauschte es auch in den Köpfen der Lehrgangsteilnehmer/innen und es gab lebendige und kontroversen Debatten – wurden hierdurch doch ritualisierte Trainingsmethoden und Automatismen zur Bewegungsvermittlung und -korrektur grundlegend in Frage gestellt. Schließlich kam man überein, dass es mehrere Wege zur Vermittlung einer dem Idealbild angenäherten Karate-Technik  geben müsse und es äußerst lohnenswert sei, einmal eingetretene Pfade zu verlassen, Neues auszuprobieren und ggf. mit Altbewährtem zu kombinieren.

Zum Seminarabschluss erfolgte die Vorbereitung und Umsetzung einer kurzen Trainingseinheit zur Fehleranalyse und -korrektur unter Beachtung von Ursache, Wirkung und individuellem „Rauschen“, begleitet von einem kritisch-konstruktiven Feedback der Trainingsgruppe und der Prüfer (Elisabeth und Heribert), bei dem auch das Lob für die insgesamt tollen Ergebnisse nicht zu kurz kam.

Was gibt es noch zu erwähnen?  Die herzliche Gastfreundschaft der Sportschul-Mannschaft und des Tennen-Teams, kulinarische Highlights (frischer Spargel, das berühmte Hachen-Müsli sowie leckere selbstgemachte „Monster-Torten“), Intensiv-Zappeln (= tanzen) für Teile der Belegschaft bis in die frühen Morgenstunden sowie ein Fotoshooting unter Regie von Alexandra Höner.

Am Ende waren sich alle einig, dass die Lehrgangswoche rasend schnell vorbei ging. Ein besonderer Dank gilt Heribert, der uns über die ganze Ausbildungswoche begleitet und mit tatkräftiger Unterstützung des kompetenten KDNW-Ausbildungsteams zur B-Trainer-Lizenz geführt hat – Fortsetzung folgt hoffentlich!

Text: Michael Milde
Foto: Alexandra Höner

Die nächsten Termine:

mai

18mai10:0014:00SOK-Lehrgangsreihe SelbstverteidigungBottrop, Grundschule Schürmannstraße, Zugang über Straße Lichtenhorst

18mai(mai 18)10:0019(mai 19)14:00Lehrgang mit L. MaurinoBünde, Siegfried-Moning-Sporthalle

25mai9:0012:00Stilrichtungslehrgang Kempo: Kobudo - SaiWesel, Petristr.

25mai10:0014:00Stilrichtungslehrgang Wado-RyuDüsseldorf, Turnhalle Brehmschule

25mai10:0014:00SOK-Lehrgangsreihe KobudoKall

25mai10:0015:30Dansha-Lehrgang Goju-RyuSporthalle der TG Neuss

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