Volle Halle, volle Energie: Goju-Ryu-Sommerlehrgang 2025 in Kamen begeistert 160 Karateka

Goju RyuBreitensport

Am 31. Mai 2025 verwandelte das Dojo Yuishinkan Goju-Ryu Karate-Do Kamen/Bergkamen e.V. die Turnhalle der örtlichen Gesamtschule in einen pulsierenden Treffpunkt für Karateka aus dem In- und Ausland. Insgesamt 160 Teilnehmende folgten der Einladung zum traditionellen Sommerlehrgang – und wurden mit einem Tag mit Tiefgang, Technik und Teamgeist belohnt.

Starkes Programm mit vielen Facetten

Schon der Vormittag zeigte, wohin die Reise ging: Technik, Präzision und Anwendbarkeit standen im Mittelpunkt der ersten Einheit. Alf und Felix Lehmann (beide 5. Dan) arbeiteten mit den Teilnehmenden an funktionellen Einzeltechniken, die in fließende Kombinationen übergingen. An den Pratzen wurde geschwitzt, geknallt – und verstanden. „Das Beste aus sich und dem Miteinander mit dem Partner rausholen. Egal in welcher Situation – Einzeltechnik oder Sparring.“, betonte Felix Lehmann. Sein Trainingspartner Alf Lehmann ergänzte: „Einzeltechniken verbinden zu sinnvollen Kombinationen“ – und genau das wurde auf der Matte mit Leben gefüllt.

Parallel dazu übernahm Christian Winkler (7. Dan) mit einem Klassiker des Goju-Ryu: der Sanchin-Kata. Die Teilnehmenden arbeiteten an Haltung, Körperschwerpunkt und innerer Ausrichtung – unterstützt durch Impulse zu Atmung und energetischer Struktur. Die teils hochgraduierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten hier bereits die Möglichkeit, in den Austausch und die Diskussion zu gehen, um gemeinsam in der Kata weiterzukommen.

Stärkung und Austausch

Nach so viel Input war die Mittagspause hochverdient – bei Bratwurst, Kuchen und Kaltgetränken stärkten sich die Karateka und kamen ins Gespräch. Alte Bekannte trafen sich wieder, neue Kontakte wurden geknüpft –gelebte Gemeinschaft, wie sie typisch für den Sommerlehrgang ist.

Intuition, Energie und Selbstverteidigung

Am Nachmittag wurde es noch einmal intensiv. Hanshi Ulrich Heckhuis (9. Dan) nahm sich der feinen Kunst der Wahrnehmung an.

„Es ist selten ein Zufall, ob man angegriffen wird.“, lautete seine klare Botschaft. Und: „Ein Gespür entwickeln, wann der Angriff kommt“ – das war der Fokus dieser Einheit. Mit viel Erfahrung vermittelte Heckhuis, wie sich technische Vorbereitung und innere Achtsamkeit in wirkungsvoller Selbstverteidigung verbinden.

Nebenan ging es weiter mit der Jukuren no Kata, geleitet von Alf Lehmann und Martin Nienhaus (beide 5. Dan). Sie vermittelten nicht nur den Ablauf, sondern auch die zugrunde liegende Energiearbeit nach den Prinzipien von Großmeister Fritz Nöpel (10. Dan) – ein tiefer Einblick in das fortgeschrittene Verständnis der Kata.

Wer es praxisnah mochte, kam bei Thomas Richtsteig (7. Dan) auf seine Kosten. In seiner Einheit zu Kata-Drills für die Selbstverteidigung zeigte er, wie sich traditionelle Formen in realen Situationen anwenden lassen – direkt, effektiv und nachvollziehbar.

Nahdistanz, Winkel und kluge Entscheidungen

Spürbar dynamisch wurde es zum Schluss: Franz Katzlberger (7. Dan) demonstrierte, wie entscheidend die ersten Sekunden in einer Konfrontation sein können: „Wie kann ich den Kampf so schnell wie möglich für mich entscheiden?“, lautete die Ausgangsfrage. Anhand der Wirkung eines gezielten Schlages auf die Carotis-Arterie erklärte er medizinisch fundiert und zugleich praxisnah, wie effektive Nahdistanzverteidigung funktioniert.

Zeitgleich legte Judith Niemann (6. Dan) mit dem Thema „Die acht Ecken im Karate“ nach und forderte ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer heraus. Ihre Einheit startete mit der Kata Seenchin und der Frage: „Wo kommt der Angreifer her?“

Daraus entwickelte sie ein spannendes Training zu Winkelarbeit, strategischem Ausweichen und gezielter Rotation. Besonders einprägsam: der Verteidigungskreis, in dem die Teilnehmenden gemeinsam ihr Erlerntes umsetzten – mit erhöhtem Adrenalinspiegel, strukturiert und mit dem Anspruch, alle Graduierungen mitzunehmen.

Parallel dazu öffnete sich die „Sensei’s Corner“ – eine offene Gesprächsrunde, in der Fragen zu Technik, Philosophie und Trainingsalltag direkt mit den hochgraduierten Lehrenden besprochen werden konnten. Ein Angebot, das auf große Resonanz stieß.

Feierlicher Ausklang

Zum Abschluss des Lehrgangs fand eine Dan-Prüfung statt – ein wichtiger Moment für die Beteiligten und ein würdiger Abschluss eines erfolgreichen Lehrgangstages.

Fazit: Technik trifft Geist – und Gemeinschaft

Der Sommerlehrgang 2025 war mehr als ein Trainingstag. Er war ein Ort des Lernens, des Austauschs und gelebter Werte des Karate-Do.

Disziplin, Offenheit und Respekt prägten das Miteinander – genau das, was das Goju-Ryu Karate-Do stark macht.

Text und Fotos: Marcel Claer

(ema)

Die nächsten Termine:

juli

14jul19:1520:45Sommertraining im KC Bonn I (Starttermin)Bonn, Sporthalle der Till-Eulenspiegel-Grundschule

17jul(jul 17)14:0026(jul 26)8:00Karate Sommercamp in Spanien für Kids von 12 bis 17 JahrenCosta Brava, Spanien

august

02aug(aug 2)10:0003(aug 3)14:30AusgebuchtAUSGEBUCHT: Trainer:innen- C – Ausbildung, Leistungssport - Teil 3Duisburg, Sportschule Wedau

03aug11:0013:00Stilrichtungslehrgang ShotokanBonn, Clara-Schumann-Gymnasium

21aug(aug 21)9:3024(aug 24)12:00AusgebuchtAUSGEBUCHT: Trainerassistent:innen AusbildungBorken, Jugendburg Gemen

29aug(aug 29)18:0031(aug 31)13:00Fortbildung: Schnelligkeits- und EntspannungstrainingHachen, Sportschule

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