„Schweigen schützt die Falschen.“

Ausbildung

Prävention und Intervention von sexualisierter Gewalt im Sport: Kurz-und-gut-Seminar fand in Kooperation von LSB und KDNW am 29. August 2015 in Lemgo statt.

Im Laufe der letzten Jahre hat das Thema sexueller Missbrauch in den Medien an Präsenz gewonnen und auch – wenn nicht sogar vor allem – den Sportvereinen die Aufgabe zugewiesen, verstärkt Aufklärung und Präventivarbeit zu leisten. Zu diesem Zweck haben viele Karateka aus Ostwestfalen-Lippe die Chance genutzt, sich im Rahmen einer Fortbildung mit Intervention, Prävention und aktivem Kinder- und Jugendschutz vor sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen.

Fachreferent Klaus-Peter Uhlmann vom Landessportbund begann seinen lebhaften Vortrag mit einer Gruppendiskussion, in der die Teilnehmer/innen verschiedene Situationen des Sportalltags bewerten sollten. Bereits hier zeigte sich, dass es durchaus schwierig sein kann, sexualisierte Gewalt richtig einzuschätzen.
Auch im Hinblick auf die Gesetzeslage wurde schnell klar, dass viele Übergriffe innerhalb einer „Grauzone“ stattfinden, die nicht unmittelbar mit einem Eintrag in das erweiterte Führungszeugnis geahndet werden und so dem Täter die Möglichkeit bieten, sich unbemerkt im Verein zu engagieren. Diese Übergriffe können durch Gesten, Worte, Bilder oder andere körperliche oder sexualisierte Handlungen stattfinden.
Dabei gibt es kein typisches Täterbild. Zwar lasse sich feststellen, dass ein Großteil männlich sei und ein persönliches Vertrauensverhältnis in den meisten Fällen existiere, doch könne man nicht verallgemeinern. Umso wichtiger sei es deshalb, Anzeichen für einen geplanten sexuellen Übergriff früh zu erkennen und zu intervenieren. Der Trainer muss sich über Präventivmaßnahmen bewusst sein, das heißt ein Gefühl für Veränderungen in dem Verhalten der Jugendlichen zu haben und auf diese angemessen zu reagieren. Situationen, die zu Problemen führen könnten, beispielsweise gemeinsames Duschen, Umziehen oder Korrigieren der sportlichen Ausübung, sollten in Absprache mit den Eltern bzw. den Jugendlichen erfolgen.  
Schlussendlich kann eine durchsichtige, strukturierte Zusammenarbeit von Vorstand, Trainern, Eltern und Jugendlichen dazu beitragen, Tätern möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
Unter Rücksichtnahme des Präventivprogramms des KDNW zeigte der Fachreferent abschließend, welche Ansprechpartner den Trainern und Trainerinnen zur Verfügung stehen.
Am Ende des knapp vierstündigen Vortrages waren sich alle einig: Nicht nur, dass das Thema der sexualisierten Gewalt aktuell ist, sondern auch, dass es wichtig ist, darüber zu reden. Denn Schweigen schützt die Falschen!

Text:Sascha Maßmann

Die nächsten Termine:

dezember

13dez(dez 13)18:0015(dez 15)13:00AusgebuchtKlausur: Karate-dô und MeditationHachen, Sportschule

januar

11jan8:0022:00Rhein ShiaiNürburgring Arena

18jan10:0013:00Dananwärter:innen-LehrgangTSC Eintracht Dortmund

18jan10:0017:00Trainer:innen- C – Ausbildung, Leistungssport - Teil 1TSC Eintracht Dortmund

18jan13:0018:00KDNW-Trainer:innenmeeting 2025TSC Eintracht Dortmund

19jan10:0016:00Prüfer:innenlehrgang ShotokanBudokan Bochum e. V.

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