Interview mit Shirley Jays Trainer Sahin Ince: „Mir kamen die Tränen.“

Herzlichen Glückwunsch – deine Schülerin ist Europameisterin geworden!

Vielen Dank.

Wie hat sich das für dich angefühlt?

Im ersten Moment war das unglaublich – aber ich habe natürlich an sie geglaubt! Ich hatte das Gefühl, sie kann es schaffen. Aber mein Motto ist: „Denke nicht daran, wie du gewinnen kannst, sondern daran, nicht zu verlieren.“ Als der Bundestrainer Efthimios Karamitsos mich dann nach dem Finale persönlich angerufen hat, kamen mir die Tränen. Shirley und ich, wir arbeiten wirklich sehr eng und intensiv zusammen. Manchmal, wenn ich eine Technik verbessern möchte, muss ich nur einen Schritt auf sie zu machen und sie hat es schon korrigiert. Diese seelische Brücke zwischen Schülerin und Trainer, die ist sehr wichtig – und die haben wir. Was ich besonders an Shirley schätze: In der Vorbereitung ist sie nervös, aber wenn sie auf der Matte steht, dann schaltet sie den Kopf ab und gibt alles, wirklich alles. Das ist ihre Stärke und das Geheimnis ihres Erfolges.

Shirley trainiert ja schon lange bei dir – hast du ihr Talent damals sofort erkannt?

Ja. Ich habe Shirleys Mutter angesprochen und gesagt: „Dieses Mädchen wird eines Tages sehr gut. Aber dafür brauche ich eure Unterstützung als Eltern.“ Und diese Unterstützung ist da – das sind die besten Voraussetzungen, damit ein Trainer gut arbeiten kann. Man kann Shirley sehr stark belasten, sie gibt nicht auf und sagt selten Nein.

Was wünschst du dir für die Zukunft für Shirley? Wo siehst du sie in fünf oder zehn Jahren?

Wir haben anfangs gesagt, unser Ziel ist, dass sie Bezirksmeisterin wird. Haben wir geschafft. Dann Landesmeisterin. Dann Deutsche Meisterin. Jetzt ist sie Europameisterin. Bleiben noch zwei Ziele: Weltmeisterin und, wenn Karate wieder olympisch wird, Olympiasiegerin. Warum sollte sie das nicht schaffen? Sandra Sanchez ist unser Vorbild. Wir versuchen es!

Wir sind ja hier in eurem neuen Dojo. Karate spielt eine wichtige Rolle in deinem Leben – mit welcher Einstellung gehst du ins Training? Was willst du den Jugendlichen vermitteln?

In erster Linie muss man Karate lieben. Und ich liebe Karate. Wenn das so ist, dann denkt man beim Training an nichts anderes. So gebe ich den Kindern meine Erfahrung weiter. Mein Ziel ist es, junge Talente zu erkennen und zu fördern. Letztes Jahr hatten wir drei Deutsche Meister, zwei Vizemeister und diverse andere Platzierungen, zum Beispiel bei Landesmeisterschaften. Man muss da mit Fingerspitzengefühl rangehen. Shirley ist für viele im Dojo ein Vorbild und hat den Ehrgeiz bei den anderen Karateka geweckt. Als Trainer muss man viel tun – von nichts kommt nichts, sagt man ja.

Danke für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

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Interview und Fotos: Eva Mona Altmann

(ema)

Die nächsten Termine:

mai

04mai10:0022:00Cologne OpenKöln, Gesamtschule Stresemannstraße

10mai(mai 10)19:3011(mai 11)7:30Krefelder Kata-NachtKrefeld-Zentrum

11mai16:3017:30Mitgliederversammlung der Stilrichtung GOJU-Ryu im KDNWKamen, Schulzentrum, Halle 2, erstes Drittel

18mai10:0014:00SOK-Lehrgangsreihe SelbstverteidigungBottrop, Grundschule Schürmannstraße, Zugang über Straße Lichtenhorst

25mai9:0012:00Stilrichtungslehrgang Kempo: Kobudo - SaiWesel, Petristr.

25mai10:0014:00Stilrichtungslehrgang Wado-RyuDüsseldorf, Turnhalle Brehmschule

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