Viele Karateka kamen an einem heißen Sommertag in die Hubertstraße nach Essen, um zu trainieren, aber keiner betrat das Dojo. Nein, an diesem Augustsamstag befanden wir uns den größten Teil der Zeit im Auto und die begeisterten Gesichter aller Teilnehmer/innen gaben deutlich zu verstehen, dass der Lehrgang von Wolfgang Henkel (6. Dan) zum Thema „Selbstverteidigung im und am Auto“ ein großer Erfolg war.
Thematisiert wurden unbewaffnete sowie bewaffnete Angriffe mit Messern, Seilen, Stöcken und Pistolen. Hierbei wurde das Wissen des vorherigen Lehrganges zum Thema Waffen aufgegriffen und unter besonderen Bedingungen angewendet.
Natürlich lag der Spaßfaktor sehr weit oben, da wir nicht nur unsere Fertigkeiten im Karate-Do erforschen und ausbauen konnten, sondern auch unserer Phantasie freien Lauf lassen konnten. So haben wir Überfälle unter realistischen Bedingungen und Schauspiel nachgestellt. Zur Verfügung gestellt wurden hierzu Schrottautos, auf welche keine Rücksicht genommen werden musste. Es dauerte nicht lange bis Antennen herausgerissen und Windschutzscheiben eingetreten wurden.
Schnell bildete sich ein gutes und vertrautes Miteinander unter den Teilnehmern, die sich über (fast) jede Altersstufe verteilten. Die Ironie, dass wir bei über 30° Celsius in schwarzen Autos trainierten, störte niemanden.
Selbstverständlich sorgte das weitreichende Buffet an Brötchen und erfrischendem Obst bei allen für eine angenehme Pause.
Zum Abschluss galt es noch einen „4-Auto langen“ Parcours zu „überstehen“, bei welchem es zwölf Gegner im und am Auto bei gleichzeitigem Rollenspiel zu entwaffnen galt. Es war ein außergewöhnlicher Lehrgang und Tag, sowie spannende und realitätsnahe Erfahrung, weshalb alle Teilnehmer/innen viele Erfahrungen und Erinnerungen mit nach Hause nehmen konnten und somit in der Lage waren, ihren „Weg der leeren Hand“ einen Schritt weitergehen zu können.
Text und Foto: Justin Noss