So verschieden die Trainer und Dozenten an diesem sonnigen Wochenende im Mai in der Zeit vom Freitagabend bis Sonntagabend waren, so vielseitig waren auch die angebotenen Themen. Zum bewährten „little Gasshuku“ der Kampfkunstakademie Shirai Dormagen e.V. werden keine großen Namen angepriesen, keine Meister aus Japan eingeflogen oder Bundestrainer bemüht. Dieser Lehrgang findet in einem familiären Rahmen in einem schönen Dojo auf der Grenze zwischen Dormagen und dem Kölner Norden statt und glänzt mit hochwertigen Inhalten, die sich sehen lassen können. Jeder der angereisten Trainer hat seine Herzensthemen mit im Gepäck. Somit ist das Programm erstaunlich vielseitig, wenn man die Größe der Veranstaltung mit einem Durchlauf von ca 40 Teilnehmern berücksichtigt.
Auf dem Trainingsplan standen Themen wie die neusten japanischen Standards des JKA-Karate mit Keigo Shimizu, Kata-Training mit der ehemaligen Landestrainerin Seoung-Sook Park und dem Bonner Jochen Krämer sowie Grundlagentraining mit dem vereinseigenen Trainer Dino Di Girolamo. Wettkampforientiertes Kumite-Training bot der ehemalige Landestrainer Thomas Prediger und Akrobatik für Karate-Vorführungen gab es mit dem hessischen Bewegungsgenie Ferdinand Jeske – seines Zeichens Physiotherapeut, hielt er zudem den Vortrag „Faszien-Training zur Prävention“. Karate-Training in Anlehnung an Life Kinetik und Plyometrie anhand von Sprungtechniken gab es mit Buchautorin Sandra Brenscheid („Karate ist Tanz“). Ki-Aspekte im Karate und die außergewöhnlichen, aber einleuchtenden Analogien zwischen Bonsai- und Karate-Kunst wurden von Vereinstrainer Rego Preisendörfer näher beleuchtet. Das Finale der Veranstaltung war die Dan-Prüfung am Sonntag mit Thomas Prediger und Manfred Henkel.
Das war bereits die dritte Auflage des „little Gasshuku“ und die Reaktionen der Besucher aus Hessen, dem Siegerland, Baden-Würtemberg, dem Rheinland und dem Ruhrgebiet, die teilweise auch im Dojo nächtigten, waren durchweg positiv. Sie erfreuten sich an der gelungenen Organisation und der Gastfreundschaft seitens des Shirai Dormagen, der freundlichen und hellen Atmosphäre und an dem in der Lehrgangsgebühr enthaltenen reichhaltigen Buffet inkl. Getränke. Nach den teils schweißtreibenden Trainingseinheiten wurde jeweils abends noch bei einem gemütlichen Kanpai gemeinsam DVD geschaut und gefachsimpelt.
Trainer und Teilnehmer freuen sich jetzt schon auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.
Text: Rego Preisendörfer
Foto: Thomas Vogt