Aus unseren Dojos: Ansichten eines Teilnehmers zum Themenlehrgang “Selbstverteidigung in Diskotheken” am 19.11.2016 mit Jürgen Kestner und Wolfgang Henkel

Aus unseren Dojos

Zuvor hatte ich schon an dem SV-Lehrgang in und am Auto teilgenommen und war so begeistert, daß ich Interesse an einem weiteren Lehrgang bekundet hatte. Als ich kurz vor 18:00 Uhr den Vorraum des Dojos betrat, waren schon viele Teilnehmer anwesend. Ein Teilnehmer fragte mich, weshalb ich gekommen sei. Meine Jahresringe, die ich nicht verheimlichen konnte und wollte, sagten ihm, daß ich nicht mehr ganz frisch war und bestimmt nicht mehr in eine Disko gehe. Ich erwiderte ihm, dass die Situation in einer Disco meiner Meinung nach vergleichbar wäre mit anderen Situationen auf Märkten, in der Stadt und anders wo. Damit war er zufrieden. Der Teilnehmerkreis war buntgemischt.

Trainiert wurde in Straßenkleidung. Das Dojo war zu einer Disco-Tanzfläche mit Stehtischen, Sitzgelegenheiten entsprechender Musik und Beleuchtung umgestaltet worden. Begonnen wurde mit Selbstbehauptungsübungen. Wir wurden alle auf die „Tanzfläche“ gelassen, sollten uns dort frei bewegen und erste „Kontakte“ suchen. Das Ziel der Übung war, seine Wahrnehmung zu schärfen und Stimmungen der Teilnehmer einzufangen. Danach steigerte sich das Ganze, wobei die Distanz von einem bewusst überschritten wurde und der Gegenüber durch Anschreien und Ausweichen aufgefordert wurde, Abstand zu halten. Wie kann ich einen eventuell angetrunkenen, etwas aggresiven Typen davon abhalten, tätlich zu werden? Das Ziel war, einem Kampf aus dem Wege zu gehen. Hierbei haben wir Strategien entwickelt den oder die Agressoren trotz Lärm und schlechter Sicht auf Distanz zu halten und die Situation deeskalierend zu beenden. Weiter ging es mit Angriffen, wie zB. Schwinger und verschiedenen Schlagarten, wobei die Angreifer diese frei wählen konnten. Das ganze steigerte sich durch besonders laute Musik und schlechter Sicht, die teilweise nur noch aus Lichtblitzen bestand. Das Kritische in dieser Situation war, daß man den Angriff sehr spät bemerkte. Dann kam die Situation, dass man den Angriff gar nicht bemerkte. Ein Arm legte sich um einen und der Andere versuchte einen in den Schwitzkasten zu nehmen. Das Ziel war hierbei, sofort zu reagieren bevor man keine Luft mehr bekam. Das konnte im Stehen als auch im Sitzen passieren. Wir erlernten Strategien gegen mehre Gegner und Rückzugsmöglichkeiten aus der Gefahr heraus. Besonders wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es ganz wichtig ist, den Kopf zu schützen, sich praktisch einen Helm aufzusetzen. Diese Art sich zu schützen konnte ich im normalen Training bisher nicht üben. Dann kam eine für mich sehr ungünstige Situation: der Bodenkampf. Wie kann man sich am Boden liegend gegen Fußtitte, oder wenn man am Boden liegend geschlagen oder gewürgt wird, schützen bzw. sich aus dieser Situation befreien kann, war sehr aufschlussreich. Der Schlussteil des Seminars; der nach Mitternacht stattfand, war noch einmal eine komprimierte Zusammenfassung des Gelernten: Wir mussten einzeln durch verschiedene Stress-Stationen durch. Es hat mir körperlich und mental alles abverlangt. Für mich war es ein ausgesprochen lehrreiches Seminar und ich bin froh, daß ich auch als Rentner daran teilnehmen konnte.

Text: H.Pätz
Foto: W.Henkel

Die nächsten Termine:

juli

18jul(jul 18)10:0029(jul 29)18:00AusgebuchtFerienfreizeit für Kids von 12 bis 17 JahrenKroatien, Campingplatz Kozarica

30jul19:0020:30Ferientraining SOKNeuss, Turnhalle Gesamtschule Nordstadt

august

01aug19:0020:30Ferientraining SOKNeuss, Turnhalle Gesamtschule Nordstadt

06aug19:0020:30Ferientraining SOKNeuss, Turnhalle Gesamtschule Nordstadt

08aug19:0020:30Ferientraining SOKNeuss, Turnhalle Gesamtschule Nordstadt

13aug19:0020:30Ferientraining SOKNeuss, Turnhalle Gesamtschule Nordstadt

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