Sechs Karateka stellten sich Anfang Dezember im Rahmen einer Dan-Prüfung in Rheine (Ausrichter: Abteilung Goju-Ryu Karate-Do, TV Jahn Rheine) den Prüfern Brigitte Kipke-Osterbrink (Rheine), Klaus Mergel (Seelze) und Simo Tolo (Neuss) mit dem Ziel, eine Meistergraduierung zu erreichen. Florian Schmitt vom SVA Salzbergen trat zum 1. Dan an, Fabian Hilgenstöhler vom Dojo Mijagi Rheine zum 2. Dan. Maria Evers, Mitglied des Kisaki Karate-Do Münster, hatte sich für den 3. Dan vorbereitet. Für die Trainer der Jugendgruppe des TV Jahn Christopher Löchte und Jens Evers ging es um den 4. Dan, der auch als Grad des technischen Meisters bezeichnet wird. Heinz Löchte, der erst jenseits der 50 mit dem Karatetraining begonnen hat und sich in der Erwachsenengruppe des TV Jahn intensiv auf die Prüfung vorbereitet hatte, trat zum 1. Dan an.
Wie üblich ging es mit der Grundschule los. Dabei kamen die Prüfungsteilnehmer gut ins Schwitzen und fast alle zeigten Nerven. Es folgt die Vorführung einer Kata, zu der anschließend die Analyse (Anwendung) der Techniken mit einem Partner erfolgt. Dazu und zu den nachfolgenden Partnerformen hatten sich Florian und Fabian gemeinsam vorbereitet. Maria zeigte Frauenpower mit und gegen Jens. Für Heinz stand Klaus Fransbach, der auch stark in die Prüfungsvorbereitung eingebunden war, bereit. Und natürlich hatten Christopher und Jens sich besonders intensiv vorbereitet und es sich nicht nehmen lassen, einige Highlights einzubauen.
Die Partnerformen gliedern sich im Wesentlichen in zwei Kategorien. Zum einen geht es bei den Yakusoku-Formen (frei übersetzt „Ich verspreche, mich an feste Abläufe zu halten“) darum, Verteidigungstechniken mit besonderer Präzision und Dynamik vorzutragen. Es gibt eine Vielzahl festgelegter Lernformen, die eine Grundlage auf dem Weg von einfachen Partnerformen hin zur realistischen Selbstverteidigung sind und auch Würfe beinhalten, wie sie vom Judo bekannt sind.
Zum anderen geht es darum als Reaktion auf verschiedene Angriffe vom Bedrängen über Festhalten bis zum aggressiven Attackieren die angemessene Antwort zu finden. Diese Partnerformen sollen auch die Entwicklung von der Wiedergabe vorgegebener Übungsformen beim 1. Dan über die stärkere Kraftbetonung beim 2. Dan und die zunehmende Vielfalt und Souveränität in der Ausführung beim 3. Dan hin zu einer meisterhaften Technikauswahl, die persönliche Stärken mit den Prinzipien der Stilrichtung in Einklang zeigt. Alle Prüfungsteilnehmer überzeugten eindrucksvoll, wobei Jens und Christopher es sich bei ihren Partnerformen nicht nehmen ließen auch Showelemente einzubauen und mit ihren Darbietungen einen glanzvollen Schlusspunkt der Prüfung zu setzen. Alle angetretenen Prüfungsteilnehmer bestanden verdient.
Im Anschluss trafen sich die neuen/höhergestuften Danträger mit den Prüfern und anwesenden Gästen bei Kaffee und Kuchen im Jahnzimmer des TV Jahn.
Text und Foto: Frank Beeking
(sv)