Du bist gerade aus Istanbul zurück vom ersten Premier League Turnier nach einem Jahr Corona-Zwangspause. Wie war‘s?
Es war ein tolles Gefühl! Ich habe Wettkämpfe so sehr vermisst!
Du bist leider in der ersten Runde ausgeschieden und die Trostrunde blieb dir verwehrt. Welche Lehren ziehst du für dich aus dem Kampf? Woran hat es gelegen? Wie bewertest du deine Leistung?
Das war natürlich schon sehr bitter für mich. Zumal ich mich im Vorfeld und auch bei den Testwettkämpfen sehr gut gefühlt habe. Ich habe einfach keinen guten Tag erwischt und konnte nicht zeigen, was in mir steckt. Den Wettkampf habe ich aber schon abgehakt und freue mich sehr auf das nächste Turnier in Lissabon.
Wie hast du die Coronaschutzmaßnahmen empfunden? Hast du dich sicher gefühlt? War es schwer, den Kopf frei zu bekommen?
Mich haben die Maßnahmen nicht abgelenkt. Sie gehören nun zum Wettkampfalltag dazu und ich halte sie auch für richtig.
Wie sieht momentan dein Training aus?
Im Karate liegt der Fokus momentan auf Taktiktraining und karatespezifisch auf Konditionstraining. Im Krafttaining konzentiere ich mich derzeit auf die Maximalkraft.
Denkst du, dass die Pandemie das Karate nachhaltig verändert oder wird alles wieder werden wie es war?
Die Pandemie hat in jedem Lebensbereich für Veränderung gesorgt, so auch im Karate. Viele Vereine haben mit der Situation zu kämpfen und ich hoffe sehr, dass jeder einzelne diese Situation meistern kann.
Welche Stationen stehen als nächstes auf deiner Agenda?
Wir haben neben dem Vereinstraining noch zwei Wochenenden mit der Nationalmannschaft Training. Ab Ende April finden dann die noch ausstehenden Qualifikationsturniere für Olympia statt. Erst eine Premier League in Lissabon und dann die Europameisterschaft.
Apropos Olympia: Wie schätzt du deine Chancen derzeit ein, dass du in Tokyo an den Start gehen wirst?
Ich weiß, dass es möglich ist und ich glaube ganz fest daran, dass ich es schaffen kann.
Du hast im letzten Jahr deinen Master of Business Adminstration mit Fachrichtung Sportmanagement gemacht – wie sieht es nun beruflich bei dir aus? Wie lassen sich Spitzensport und Job miteinander vereinbaren?
Studium und Leistungssport lassen sich gut miteinander verbinden. Wobei einem schon bewusst sein muss, dass man kein typisches Studentenleben führt und es auch sehr stressig sein kann. Ich habe nach meinem Abschluss einen Minijob angefangen. Es ist aufgrund des Trainingspensums und der Wettkämpfe nicht möglich, Vollzeit zu arbeiten. Meine Priorität liegt derzeit ganz klar auf meiner Leistungssportkarriere.
Gibt es sonst noch etwas, das du gerne sagen möchtest?
Nein.
Danke für das Gespräch und viel Erfolg für die nächsten Turniere!
Das Interview fand digital statt.
Interview: Eva Mona Altmann
Foto: DKV
(ema)