Mit einem hochkarätig besetzten Karate-Lehrgang und einer Feierstunde beging der Verein Karate Dojo Mushin Halle von 1991 e. V. jetzt sein 25-jähriges Bestehen. Vereinsleiter und Gründer Detlef Hans Serowy (6. Dan) hatte Fritz Nöpel als Referenten eingeladen. Eine besondere Bedeutung bekam der Besuch des 80-Jährigen, weil er kurz zuvor als erster Karateka im Deutschen Karate Verband den 10. Dan verliehen bekommen hatte.
„Wir hatten das große Glück, dass die Karatelegende Fritz unseren Verein als einen der ersten als Träger des 10. Dan besuchte“, erklärte Detlef Hans Serowy. Seit 26 Jahren sind Nöpel und Serowy miteinander bekannt und befreundet. Der Haller Dojo-Leiter reagierte auf die Verleihung und arrangierte eine Ehrung für Fritz Nöpel im Rahmen der Vereinsfeierstunde.
Mit Rainer Katteluhn (7. Dan) war der Präsident des Karate-Dachverbandes NRW nach Halle gekommen. Er nutzte die erste Begegnung mit Nöpel nach der Verleihung für eine Würdigung. „Du hast eine ganz einmalige Geschichte im Karate und dir herausragende Verdienste um unseren Sport erworben“, betonte er.
Als Stilgründer, Mitbegründer des DKV und als Meister und Vorbild für sehr viele Karateka sei Fritz Nöpel in Deutschland und in der ganzen Welt bekannt, betonte der KDNW-Präsident. Auch Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann nutzte die Gelegenheit zu einer Gratulation für die „herausragende Ehrung durch den 10. Dan“.
Sie überreichte Fritz Nöpel ein Präsent der Stadt Halle und bat ihn um einen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt. Mit Fritz Nöpel trugen sich auch Rainer Katteluhn und Detlef Hans Serowy in das Goldene Buch ein. Serowy überreichte Fritz Nöpel außerdem ein Präsent und ein Grußwort des Gütersloher Landrates Seven-Georg Adenauer.
„Du bist ein würdiger Botschafter für das Karate, den KDNW und den DKV. Deshalb ist diese hohe Ehrung aus meiner Sicht auch angemessen und sehr verdient“, sagte Rainer Katteluhn. Hanshi Fritz Nöpel zeigte sich durch die für ihn völlig überraschende Ehrung tief gerührt. „Das ist ja unglaublich, ich danke euch herzlich“, sagte er.
Im Anschluss wandten sich die Ehrengäste dem Karate Dojo Mushin Halle zu. „Du hast hier aus kleinsten Anfängen einen Verein geformt, der für seine gute Arbeit über die Grenzen von NRW hinaus bekannt ist“, bescheinigte Rainer Katteluhn dem Vereinsleiter. „Eure Wettkampferfolge sprechen für sich, im Training habe ich Euch als eine tolle Gemeinschaft kennengelernt“, so der Präsident.
Anne Rodenbrock-Wesselmann bestätigte die „hervorragende Jugendarbeit“ des Vereins und erinnerte daran, dass das Dojo Mushin in 2013 eine tolle Deutsche Meisterschaft in Halle ausgerichtet habe. Reinhard Große-Wächter überbrachte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Stadtsportverbandes die „herzlichen Grüße“ der Haller Vereinsgemeinschaft.
Nach seiner Fachübungsleiterausbildung trainierte Detlef Hans Serowy ab 1989 Kinder an der Grundschule Künsebeck. Die damalige Leiterin Giesela Volkmann-Drexhage wurde zum Gründungsmitglied des Vereins. „Das Karate hat damals meiner Schule gutgetan“, erklärte sie. Mit viel Freude beobachte sie seitdem die erfolgreiche Entwicklung des Vereins.
An die bescheidenen Anfänge wollte Detlef Hans Serowy mit dem Konzept des Jubiläumslehrgangs erinnern. Eingeladen waren nur Vereinsmitglieder sowie Weggefährten und Freunde des Vereins. Trotzdem fand sich eine stattliche Zahl von Karateka, darunter zahlreiche höhere Dan-Träger, in der neuen Turnhalle der Grundschule Gartnisch ein, um von Hanshi (Großmeister) Fritz Nöpel zu lernen.
„Es geht am Ende darum, ein Mensch zu werden“, beschrieb der 80-Jährige den Sinn des Karate-Weges. Durch die fortgesetzt Arbeit an den eigenen Schwächen solle der Budosportler seinen Charakter zu einer vorbildlichen Persönlichkeit formen. „Natürlich wollen wir uns auch verteidigen können“, betonte Fritz Nöpel und begeisterte die Teilnehmer mit seinen effektiven Abwehr- und Kontertechniken.
Text: Finja Wehmeier
Foto: KD Mushin Halle
