Aus unseren Dojos: Karate Unlimited

Aus unseren Dojos
Am 4. Juni 2016 fanden sich bei herrlichstem Sonnenschein und Sommerwetter mit mir rund 26 weitere bunt gemischte Karatekas (von Gelb- bis höheren Schwarzgurt) in der hervorragend eingerichteten „Karateschule Ruhrdojo“ in Essen ein, um einen Teil der „Karate Unlimited“-Seminarreihe von und mit Wolfgang Henkel zu besuchen.

 

Laut Ausschreibung ein inhaltlich vollgepackter Tag: „Verteidigung gegen: Umklammern, Handgelenkgriffe, Ringerangriffe, mehrere Gegner, Selbstbehauptung, Notwehrrecht“. Eigentlich Material für wochenlange Trainingseinheiten. In der Praxis jedoch – dank der Erfahrung und Professionalität von Wolfgang – für mich als Teilnehmer nicht als überfrachtet wahrnehmbar. Es ist gelungen das Seminar so zu strukturieren, dass sämtliche Bewegungsmuster, Strategien und Grundsätze aufeinander aufgebaut und logisch strukturiert waren. Hierbei gelang es eine gute Mischung aus Techniktraining am Partner mit praxisbezogenen Pratzeneinheiten zum Auspowern zu kombinieren. Drohenden Knoten in den Extremitäten konnte somit optimal vorgebeugt werden, ohne auch nur einen Augenblick das Parkett Karate (und somit Selbstverteidigung) verlassen zu müssen.

 

 

Technisch wurde der Tag mit der grundsätzlichen „Positionierung zum Angreifer“, dem „Aufnehmen und Übergeben des Angriffs“ und dem „Kontakthalten zur Kontrolle“ begonnen. Nachdem diese wichtigen Grundlagen bei allen Teilnehmer gefestigt waren, wurde strukturiert hierauf aufgebaut. Es folgte eine schweißtreibende, Atemi-Technik-Einheit, in der mögliche Bewegungsmuster für ein Beenden des zuvor abgewehrten Angriffs vorgeschlagen wurden. Diese Bewegungsabläufe wurden anschließend – und für „Karate Unlimited“ selbstverständlich – auch direkt am Partner durch genaues Zielregion-Training abgerundet.

 

Dieses war dann auch der Grundstock, auf dem durch Wolfgang aufgezeigte diverse Möglichkeiten für alle nur vorstellbaren Umklammerungen (vorne, hinten, seitlich, über- oder unter den Armen), „Schwitzkasten“, Würger von Hinten, Greifen einzelner oder auch beider Handgelenke und vieles mehr aufgebaut wurde. Jede Technik wurde hierbei durch Wolfgang jedes Mal genau demonstriert und mehrmals langsam und ggf. auch in einzelne Bewegungs-Bestandteile „zerlegt“. In den jeweils anschließenden Übungsphasen wurde individuell auch auf Feinheiten eingegangen, sodass jeder Teilnehmer unabhängig von der Graduierung den Techniken folgen konnte. Auch konnte Wolfgang durch sein großes Repertoire immer wieder neue Möglichkeiten aufzeigen und jedem Teilnehmer war es möglich, die zu ihm passenden Techniken herauszusuchen und einzuüben. Immer wieder wurden hierbei Hilfestellungen und Optimierungen durch Wolfgang individuell aufgezeigt, sodass jeder am Ende des Tages ein Konzept für sich selbst und jeden Angriff entwickeln konnte.

Aber auch die Theorie kam nicht zu kurz und ergänzte das praktische Karate sinnvoll. So wurde das Thema Notwehrrecht anschaulich durch Fallbeispiele und durch schöne Diskussionen der Teilnehmer behandelt.

 

Auch die Selbstbehauptung konnte in Rollenspielen als eine bzw. DIE wesentliche Prävention für Angriffe herausgearbeitet werden. Hierbei hervorzuheben ist die erkannte Wichtigkeit des eigenen Verhaltens durch Vermeidung von Verhaltensmustern als „vermeintlich Schwacher“ und das vorausschauende aufmerksame Erfassen von Alltagssituationen und hierdurch Erkennen und Vermeiden von bevorstehenden Konflikten.

 

Alles in Allem ein fantastischer Tag mit großartigen Techniken und hervorragenden Inhalten. Ein absolut rundes Programm!

Neben dem Dank an Wolfgang als Referent möchte ich aber auch ein großes Dankeschön an sämtliche Trainingspartner aussprechen, die sich für keine Wiederholung zu schade waren, die jederzeit nach ihren Möglichkeiten weitergeholfen und auch eigene Vorgehensweisen und Kenntnisse immer wieder gerne und mit vollem Enthusiasmus für die Kampfkunst geteilt und mit viel Elan weitergegeben haben. Auch das „Pushen“ des Partners in den Pratzeneinheiten hilft immer nochmal das letzte an Power herauszuholen, um anschließend wieder den Kopf für Techniken frei zu haben oder aber das zufriedene Grinsen für die folgende Pause ins Gesicht zu zaubern ;-). Nicht zuletzt lebt ein Seminar auch von solchen tollen Teilnehmern!

 

Bemerkenswert für Wolfgang als Referenten: Zu keinem Zeitpunkt wurde ein Schwarzgurt gelangweilt oder ein Gelbgurt im Laufe des Tages abgehängt. Jeder Teilnehmer konnte aus jeder Situation für sich das am besten Funktionierende raussuchen und am Ende des Tages effizient als Abwehr einsetzen. Alle Teilnehmer verließen sichtlich zufrieden gegen 18 Uhr das „Ruhrdojo“.

 

Text und Foto: Martin Hübner

 

Die nächsten Termine:

september

27sep(sep 27)8:0028(sep 28)18:00Deutsche Meisterschaft der U21 & Masterklasse & Bundesliga PlayoffsVerden, Aller Weser Halle

oktober

04okt12:0016:45Multiplikatorenausbildung Kobudo - Modul IIIKall

11okt(okt 11)9:0012(okt 12)14:30AusgebuchtAUSGEBUCHT: Trainer:innen- C – Ausbildung, Breitensport - Teil 4Hachen, Sportschule

12okt10:0014:30Stilrichtungslehrgang Goju-RyuRheine, Sportpark des TV Jahn-Rheine 1885 e.V.

17okt(okt 17)18:0019(okt 19)16:00Ausbildung Gesundheitstrainer:in - Teil 1BSC Oberhausen

18okt10:0012:00Wahl des/der SOK-Koordinators:inBonn, Finkenhofschule

Ähnliche Artikel:

Menü
X