ZUGUNSTEN DES HOSPIZ ESSEN-STEELE AM 14. SEPTEMBER 2013
Als Franz Bork (8. Dan) am 14. November 2012 aus dem Leben schied, war die Anteilnahme in der Karate-Welt riesig.
Es überraschte daher auch nicht, dass rund 150 Karateka den Weg nach Bochum fanden, um nun, zehn Monate später, am ersten Franz Bork-Gedächtnislehrgang teilzunehmen.
Veranstalter des Benefiz-Lehrganges zugunsten des Hospiz Essen-Steele war der Karate-Dachverband Nordrhein-Westfalen e.V., die Ausrichtung übernahm das Team vom Budokan Bochum rund um Bernd Milner, den langjährigen Weggefährten und Freund von Franz Bork, zusammen mit dem Karate Dojo Bochum e.V.
„Franz hatte sich diesen Lehrgang gewünscht“, betonte seine Witwe Elisabeth sichtlich bewegt. Es sei ihrem Mann ein Herzenswunsch gewesen, die Hospiz-Bewegung zu unterstützen. Nur etwa ein Jahr, bevor er selbst in Essen-Steele seinen letzten Weg antrat, hatte die Familie Bork eben dort Abschied von Sohn Guido nehmen müssen. Das Wahren der individuellen Persönlichkeit und die Möglichkeit, in Würde zu sterben, weckten in Franz Bork schon damals das Bedürfnis, diese Sache mit einem jährlich stattfindenden Benefiz-Lehrgang zu unterstützen.
Seit damals bestand auch die Verbindung zu Pastor Graßmann, der als evangelischer Krankenhausseeelsorger in Essen-Steele tätig ist und zur Geschäftsführung des Hospiz gehört. Viele der Karateka kannten ihn schon von Franz‘ Trauerfeier. Und auch hier in Bochum fand Pastor Graßmann ergreifende Worte: „Franz Bork ist gestorben wie er auch gelebt hat: Aufrecht, geradlinig, konsequent, selbstbestimmt und furchtlos.“
Elisabeth Bork und Rainer Katteluhn, KDNW-Vizepräsident, Schüler und Weggefährte von Franz, überreichten dem Pastor gemeinsam einen Scheck im Wert von 3200 Euro – die gesammelten Teilnahmegebühren und alle Einnahmen aus der durch Essensspenden zusammengestellten Cafeteria.
Das Dutzend Trainer/innen, die insgesamt fünfzehn Einheiten gaben, verzichteten auf ihr Honorar. Die meisten von ihnen erinnerten in ihren Trainings an Franz Bork, erzählten von persönlichen Erlebnissen mit ihm und teilten Erinnerungen mit den Teilnehmer/innen, die Franz nicht mehr alle persönlich kennenlernen durften.
Diejenigen aber, die in kannten, hingen in der Gedenkminute zu Beginn der Lehrganges sicherlich ihren ganz eigenen Erinnerungen an ihn nach.
Ein sehr bewegender Moment war auch, als Elisabeth Bork Bernd Milner (8. Dan) nach vorne bat, um ihm den Schwarzgurt von Franz zusammen mit einer Mappe voller Andenken an die lange und aufregende gemeinsame Wettkampfzeit zu überreichen.
Nicht nur Karateka aus NRW waren da, sondern auch viele Gäste aus Rheinland-Pfalz, denn das Ehepaar Bork lebte und trainierte zuletzt im Westerwald. Hier initiierte Franz auch die Shotokan-Schmiede, eine Trainingsgemeinschaft für Schwarzgurte. Diese wurde nach der Erkrankung von Franz und auch nach dessen Tod – in seinem Sinne – von Rainer Katteluhn (6. Dan) fortgeführt. Eva Mona Altmann, KDNW-Pressereferentin und Schülerin von Franz Bork, lud die Teilnehmer/innen des Gedächtnislehrganges ein, die monatlichen Trainingstermine der Shotokan-Schmiede in Dierdorf, Köln und Gelsenkirchen zu besuchen.
Der erste Franz Bork-Gedächtnislehrgang war eine sehr würdige und schöne Veranstaltung, wie sie Franz ganz bestimmt gefallen hätte. Er ist noch lange nicht vergessen. Das Gedanken an ihn war greifbar – nicht nur in den emotionalen Momenten, sondern auch in den vielen Gesprächen am Rande, im Lachen zwischendurch und vor allem im vielen Schweiß, der in den Trainingseinheiten vergossen würde. Denn wie Elisabeth Bork so treffend schloss: „Franz hätte jetzt gesagt: Genug geredet, jetzt wird trainiert, wir sind ja nicht zum Vergnügen hier.
Große Fotogalerie (Fotos: Altmann)…
Text und Fotos: Eva Mona Altmann
