Von Anfang Oktober bis Mitte November 2013 führte das Ausbildungsreferat des KDNW erstmals eine profilunabhängige Ausbildung zum B-Trainer Breitensport durch. Unter der Leitung des KDNW-Referententeams diente das Projekt dazu, diesen neuen Ausbildungsgang zu entwickeln und die methodische Vermittlung der ausgewählten Inhalte zu verfeinern.
Diese prozessorientierte Ausbildung knüpft an das Konzept des C-Trainer Breitensport an und verzichtet bewusst auf die Orientierung an einem speziellen Profil (z.B. Jukuren, Gesundheit oder SV), wie es bei anderen Ausbildungen auf der zweiten Lizenzstufe der Fall ist, sondern folgt den klassischen Elementen Kihon, Kata und Kumite. Im Rahmen dieser Inhalte vollzogen die Teilnehmer/innen ihre drei Themenbereiche – Ich als Karateka / Ich als Trainer / Ich als Funktionsträger im Verein – nach. Weiterhin folgte das Konzept einem zeitlichen Aspekt, indem die Teilnehmer/innen sich als Karateka bewusst werden sollten: Wo komme ich her? / Wo stehe ich jetzt? / Wo will ich hin?
Die Ausbildung startete mit einem viertägigen Kompaktwochenende, bei dem der Schwerpunkt auf dem Kihon und der Kata lag. Mit Hilfe von geführtem Training und Arbeit in Kleingruppen, Videoaufzeichnungen, Analyse und Auswertung sollten die angehenden B-Trainer/innen ihren aktuellen Leistungsstand und ihr Verbesserungspotential erkennen und Methoden entwickeln, wie sie ihre Fähigkeiten verbessern können.
Weiterhin wurden theoretische und praktische Inhalte zu den Themen Bewegungslernen und Umlernen, dem Nervensystem, Führungsstile, Vereinsarbeit und Kommunikation in problematischen Situationen bearbeitet.
An den beiden kurzen Wochenenden lag das Augenmerk der karatepraktischen Arbeit im Bereich des Kumite, wobei der Aspekt des stress- und angstfreien Arbeitens mit dem Partner im Vordergrund stand. Auch hier wurde wieder die Videodokumentation, Analyse und Auswertung genutzt, um den eigenen Leistungsstand als Karateka, aber auch das Verhalten als Trainer zu erkennen und den Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu verdeutlichen.
Die theoretischen Einheiten befassten sich mit der Theorie des differenziellen Lernens, der gerichteten Aufmerksamkeit, der Trainingsplanung, der Anatomie, dem Themenkomplex “Feedback, Coaching und Motivation“, sowie der Projektarbeit am Beispiel „Karate im Schulsport“ und der Förderung gruppendynamischer Prozesse.
Die Ausbildung wurde von Teilnehmern und Referenten als äußerst intensiv und lehrreich empfunden und hat vor allen Dingen sehr viel Freude bereitet, was nicht zuletzt der engagierten Mitarbeit jedes einzelnen zu verdanken ist. Durch die Rückmeldungen und Anregungen der Gruppe war die Ausbildung in einem ständigen Prozess und führte letztendlich dazu, dass alle zufrieden waren und in ihrem Trainersein einen großen Schritt weiter gekommen sind.
Am Sonntag des Abschlusswochenendes konnten dann die ersten 13 B-Trainer/innen Breitensport ihre Lizenzen in Empfang nehmen.
Die Ausbildung soll in Zukunft nach Bedarf, möglichst aber jedes zweite Jahr angeboten werden. Interessenten können sich in der Geschäftsstelle des KDNW melden.
Text und Foto: Thomas Behnke